Mit 1.125 gültigen Datensätzen (weitgehend vollständig ausgefüllten Fragebögen) wurde ein Rücklauf von knapp einem Drittel realisiert. Die drei Fakultätsbereiche – bestehend aus Universitätsklinikum Jena bzw. der medizinischen Fakultät (38% der Umfrageteilnehmer*innen), aus den naturwissenschaftlichen Fakultäten (32%) sowie den Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultäten (29%) – sind gleichmäßig abgebildet. Auch hinsichtlich der sozio-demographischen Merkmale (Alter, Geschlecht) sowie für den Qualifikationshintergrund (studiert, promoviert, habilitiert) ist die Umfragestichprobe aussagekräftig.
Auf der Grundlage des als repräsentativ einzuschätzenden Rücklaufs kann folgender Überblick gewonnen werden:
• Die akademischen Mitarbeiter*innen an der FSU Jena und dem UKJ zeichnen sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft in Lehre, Forschung, Krankenversorgung und weiteren Bereichen aus.
• Bei der befragten Gruppe bestehen Unsicherheiten und Zukunftssorgen aufgrund der Arbeitsvertragsgestaltung und der weiteren Beschäftigungsperspektiven.
• Vielfältige Arbeitsbelastungen bestimmen den Alltag des Mittelbaus, insbesondere solche, die aus einer ungünstigen Organisation der Arbeitszeit resultieren.
• Ein signifikantes Überstundenaufkommen – über die vertragliche Arbeitszeit hinausgehend aufgebrachte Zeit – kennzeichnet die Arbeit der akademischen Beschäftigten an der FSU Jena. Hier liegt ein ungenutztes Entlastungspotenzial.
• Ein Mangel an immaterieller Anerkennung, insbesondere in der Zusammenarbeit von Vorgesetzten und Mitarbeiter*innen, erweist sich als ein weiteres Handlungsfeld.
Diese Problembeschreibungen lesen wir insbesondere als Symptome für nicht ausgeschöpfte Struktur-, Organisations- und Kooperationspotenziale, deren Bearbeitung an der FSU Jena dringend erforderlich ist. Aus dieser Perspektive resultieren Ansätze für die Mittelbaupolitik, die für Interessenvertretungen der akademischen Beschäftigten in den Fakultäten, im Senat und in den Instituten künftig zielführend sein können.
Wir danken dem Senat, dem Vorstand des Universitätsklinikums, dem Präsidium der FSU Jena sowie den vielfältigen Unterstützer*innen aus den Reihen der Professorenschaft genauso wie den Studierenden und den Vertreter*innen im forum mittelbau sowie den anderen Gremien für das Gelingen der Umfrage und das Ermöglichen der Auswertungen. Dass die objektiven Arbeitsbedingungen der akademischen Beschäftigten und deren subjektiven Wahrnehmungen nun fakultätsübergreifend diskutiert werden können, ist ein Resultat dieser gelungenen Zusammenarbeit an der FSU Jena.
Autoren: Martin Ehrlich, Thomas Engel
unter Mitarbeit von: Jussi Bade, Bettina Böhm, Ralf Claus, Lena Grebenstein, Julian Großkreutz, Eva Hammes, Peggy Hetmank-Breitenstein, Amelie Lupp, Karin Schiecke, Dana Schneider, Johanna Sittel